Kühlsen - 2011 Rede von Landrat Friedhelm Spieker zur Verkehrsfreigabe der Kreisstraße 52 in Kühlsen

 
Rede von Landrat Friedhelm Spieker
zur Verkehrsfreigabe der Kreisstraße 52 in Kühlsen
am Dienstag, 20. Dezember 2011, um 10 Uhr
 
 
Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist bis zum Beginn der Rede.
 
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Burkhard Deppe,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Kühlsen,
liebe Gäste,
 
heute ist ein erfreulicher Tag für Kühlsen. Denn heute können wir die ausgebaute Kreisstraße 52 - sprich: die „Kühlser Dorfstraße" - offiziell für den Verkehr freigeben. Es ist mir eine große Freude, Sie zu diesem Anlass hier zu begrüßen.
 
Besonders begrüßen möchte ich die Damen und Herren des Kreistages aus dem Stadtgebiet Bad Driburg und - stellvertretend für die rund 110 Einwohner dieses kleinen, aber romantisch gelegenen Dorfes - den Ortsvorsteher, Herrn Jörg Glunz.
 
Rund acht Monate haben die Kanal- und Straßenbauarbeiten an der rund 400 Meter langen Ortsdurchfahrt gedauert. In dieser Zeit war das Leben im Ort durch Straßensperren, Umleitungen, Baulärm und Staub sicherlich beeinträchtigt. Aber das liegt nun alles hinter Ihnen. Ich danke den Straßennutzern, aber ganz besonders den Anwohnern für ihre Geduld.
 
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dieses wichtige Straßenbauvorhaben wird die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss für alle spürbar verbessern.
 
Wenn wir uns zurück erinnern, wies die alte Fahrbahn in den letzten Jahren zunehmend großflächige Aufbrüche, Risse und Verdrückungen auf.
 
Ganz so schlimm wie im 19. Jahrhundert war es allerdings nicht. Der damalige Dorfchronist Wewer, der von 1877 bis 1880 als Dorflehrer in Kühlsen arbeitete, schrieb in der alten Chronik eine geharnischte Kritik über die damaligen Straßenzustände.
 
Die Leute, die nach Kühlsen kamen und von dort nach Dringenberg weiter wollten, wurden von riesigen Wasserlachen vor „Uhen Hause" aufgehalten. Damit die Reisenden trockenen Fußes weiterkamen, mussten sie über dicke Steine staksen, die in den schlammigen Pfützen abgelegt waren.
 
So schlecht war es um die „Kühlser Dorfstraße" nicht bestellt. Trotzdem war klar: Mit den üblichen Unterhaltungsmaßnahmen konnte eine verkehrssichere Befahrbarkeit auf Dauer nicht mehr sicher gestellt werden. Der frostsichere Vollausbau mit neuen Gehwegen auf beiden Seiten in ganzer Länge war, wirtschaftlich betrachtet, der einzige sinnvolle Weg.
 
2004 stellte die Stadt Bad Driburg den Antrag, die „Kühlser Dorfstraße" darf- und verkehrsgerecht auszubauen.
Ich begrüße an dieser Stelle ganz herzlich die Vertreter der Stadt Bad Driburg mit dem Baudezernenten, Herrn Markus Baier, und dem Leiter des Tiefbauamtes und Eigenbetriebes Abwasserwerk der Stadt, Herrn Klaus Zimmermann.
 
Für die gute Zusammenarbeit bedanke ich mich auch im Namen meiner Mitarbeiter, die sich für das Vorhaben sehr engagiert haben.
 
Nach der Fertigstellung der Ausführungsplanung für den Straßenbau konnten wir im Jahre 2009 den Antrag auf Bezuschussung des Projektes auf den Weg bringen.
 
Wir hatten das feste Ziel vor Augen, die Bauarbeiten in diesem Jahr noch vor dem einsetzenden Winter abzuschließen. Deshalb konnten wir auf den ausstehenden Bewilligungsbescheid für die Gelder im Frühjahr nicht länger warten.
 
Im April 2011 stellten meine Mitarbeiter daher den Antrag auf Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns, ohne dass dies negative Folgen für den damals noch laufenden Bezuschussungsantrag haben sollte. In kürzester Zeit traf die Baugenehmigung bei uns ein.
 
Den Vertreter der Bezirksregierung Detmold, Herrn Regierungsbaudirektor Uwe Rafflenbeul, begrüße ich ganz herzlich. Für das unkonventionelle und schnelle Genehmigungsverfahren möchte ich mich ausdrücklich bei Ihnen bedanken. Wir waren schon mitten im Bau, als der Bewilligungsbescheid für die Zuschüsse am 11. August 2011 bei uns im Kreishaus einging und die Finanzierung sicherte.
 
Nach Abschluss der Kanalbauarbeiten begannen Ende Juni die Straßenbauarbeiten. Um den Kraftakt in den viereinhalb Monaten Bauzeit einmal zu verdeutlichen, nenne ich Ihnen ein paar Zahlen:
 
Es sind
  • über 2.000 Kubikmeter Boden bewegt und
  • rund 2.500 Tonnen Frostschutzmaterial eingebaut worden.
  • 2.800 Quadratmeter bituminöse Fahrbahnbefestigung, Geh- und Parkflächen wurden hergestellt.
Für die zügig und zuverlässig ausgeführten Straßenbauarbeiten möchte ich mich bei allen Mitwirkenden sehr herzlich bedanken, besonders bei den Mitarbeitern der bauausführenden Firma Heinrich Nolte GmbH & Co.KG aus Warburg mit ihrem Geschäftsführer Herrn Günther Rose, dem Bauleiter Herrn Stefan Rauscher und dem Schachtmeister Herrn Karl-Heinz Timmermann. Ich freue mich, dass Sie heute zur symbolischen Verkehrsfreigabe nach Kühlsen gekommen sind.
 
Ein ganz besonderes Dankeschön gilt aber den Eigentümern, die den für den Straßenausbau benötigen Grund und Boden zur Verfügung gestellt haben. Ohne ihre Bereitschaft zur Landabgabe hätte der Bau der Straße nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden können.
 
Die Gesamtkosten für den Straßenbau belaufen sich für den Kreis Höxter auf rund 450.000 Euro. Diese Investition in die Verkehrsinfrastruktur war notwendig und ist gut
angelegtes Geld.
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Einwohner Kühlsens,
liebe Gäste!
 
Ich freue mich, die Ortsdurchfahrt im Zuge der Kreisstraße 52 jetzt mit dem symbolischen Durchschneiden des Bandes wieder ihrer Bestimmung zu übergeben.
 
Allen, die auf der Kreisstraße unterwegs sind, wünsche ich allzeit gute Fahrt.
Mögen sie ihr Ziel stets sicher und wohlbehalten erreichen.
 
Im Anschluss möchte ich Sie alle zu einem kleinen Imbiss in den Landgasthof „lkenmeyer" nach Neuenheerse einladen.